SEK-27

Selbsteinschätzung Emotionaler Kompetenzen

Berking, M., Znoj, H. (2011)

Beschreibung

Der Fragebogen zur Selbsteinschätzung Emotionaler Kompetenzen (SEK-27) misst neun zentrale Fähigkeiten, die für eine effektive Emotionsregulation entscheidend sind:

1. Aufmerksamkeit
2. Klarheit
3. Körperwahrnehmung
4. Verstehen
5. Akzeptanz
6. Resilienz
7. Selbstunterstützung
8. Konfrontationsbereitschaft
9. Regulation

Der SEK-27 basiert auf dem kompetenzorientierten Modell adaptiver Emotionsregulation von Berking. Dieses Modell geht davon aus, dass eine erfolgreiche Emotionsregulation aus mehreren Teilfähigkeiten besteht:

1. Aufmerksamkeit: Die eigenen Emotionen bewusst wahrzunehmen
2. Klarheit: Sie klar zu erkennen und zu benennen
3. Körperwahrnehmung: Emotionsbezogene Körperempfindungen wahrzunehmen und als solche zu erkennen
4. Verstehen: Die Ursachen der aktuell erlebten Emotion zu verstehen
5. Akzeptanz: Die eigenen Emotionen zu akzeptieren.
6. Resilienz: Emotionen zu tolerieren und auszuhalten
7. Selbstunterstützung: Sich selbst in belastenden Situationen effektiv unterstützen zu können
8. Konfrontationsbereitschaft: Sich selbst emotional belastenden Situationen auszusetzen, um wichtige Ziele zu erreichen
9. Regulation: Das emotionale Erleben gezielt beeinflussen zu können

Auf Grundlage theoretischer Überlegungen und vorhandener Messinstrumente wurde für jede dieser Kompetenzen eine Auswahl an Fragen entwickelt. Zunächst wurden vier Fragen je Kompetenz formuliert, aus denen anhand einer Stichprobe von 120 Studierenden die drei aussagekräftigsten ausgewählt wurden.

Der endgültige Fragebogen umfasst daher 27 Items, die gleichmäßig auf die neun Kompetenzbereiche verteilt sind. Die Fragen beginnen mit der Einleitung „In der letzten Woche…“ und werden auf einer fünfstufigen Likert-Skala bewertet („überhaupt nicht“, „selten“, „manchmal“, „oft“ und „(fast) immer“).

In der Forschung dient der SEK-27 dazu, Defizite in emotionalen Kompetenzen zu analysieren, die an der Entstehung, Aufrechterhaltung oder Behandlung psychischer Störungen beteiligt sein können. In der praktischen Anwendung – etwa in Psychotherapie, Beratung, Coaching oder im Gesundheitsmanagement – kann das Instrument effizient eingesetzt werden, um ein individuelles Kompetenzprofil zu erstellen. Dieses Profil kann zur Entscheidungsfindung für Interventionen sowie zur Planung gezielter Maßnahmen genutzt werden. Aufgrund seiner kompakten Struktur eignet sich der SEK-27 zudem besonders für die begleitende Evaluation von Interventionen.

Der Fragebogen kann sowohl in Einzel- als auch Gruppensettings eingesetzt werden.

Auswertung

Zur Auswertung des SEK-27 werden die Punktwerte der Antworten summiert, um sowohl Subskalenwerte als auch einen Gesamtwert zu berechnen.

Interpretation

Die Interpretation des SEK-27 erfolgt nach dem Prinzip: Ein höherer Gesamtwert deutet auf eine stärkere Selbsteinschätzung der emotionalen Kompetenz hin.

Detaillierte Informationen zur Interpretation des Fragebogens sind im SEK-27-Testmanual zu finden.

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